IM FRÜHLING SKATETOUREN WIR PLANEN – VALLERA

8. May 2011

Mittlerweile sind die Sonnenstrahlen schon so kräftig, dass die kurzen Hosen wieder aus der dunklen Schublade geholt werden können. Vor allem Skateboarderherz schlägt da gleich höher. Schnell wird das alte, von Salzresten und Matsch verdreckte Deck gegen ein neues ausgetauscht und das verschwinden von Rollsplitt auf den Straßen mit pfeilschnell dahingleitenden Kugellagern gefeiert. War man den Winter über eingesperrt in kalte, dunkle Hallen, brennen einem jetzt  die Fußsohlen in den vulkanisierten Schuhen um endlich wieder auf der Straße zu rollen. Die erste Session mit Freunden am Skatepark erscheint einem da schnell wie die Offenbarung schlechthin, aber wenn man dann nach zwei, drei Wochen jeden erdenklichen Trick im Repertoire am heimischen Concrete Rudolph Curb gemacht hat, schießt es einem eventuell irgendwann in den Kopf: „Irgendwie langweilig hier, man sollte eigentlich mal auf Tour gehen.“ Grundsätzlich eine der besten Ideen die man haben kann, aber Veteranen auf dem Brett kennen die Probleme die solch ein Trip mit sich bringen kann. Fehlende Spotguides, schlechtes Wetter und mehr Kopfsteinpflaster als erwartet können einer Tour schnell den Spaß rauben und es bedarf schon enormer Skills, um dann trotzdem noch harte Tricks zu basteln, wie diese Jungs, die mit eben genannten Schwierigkeiten zu kämpfen hatten.

Lissabon Tour Clip mit Sommerfeld, Elles, Szombati und Groß

Um Tourneulingen allerdings etwas Hilfestellung bei der Vermeidung möglicher Probleme zu leisten, hier ein paar Punkte auf die man achten sollte.

1.) Die Zusammenstellung der Truppe: Natürlich ist klar, dass man mit seinen Homies fährt. Trotzdem gibt es einiges zu bedenken. Es ist immer schön Freunde um sich zu haben, wer allerdings mit einer Crew von 15 Leuten (von denen bestenfalls 5 Curbs skaten, 5 Rails moshen und 5 ausschließlich Rampe fahren wollen) versucht einen Trip zu starten, wird bald merken wie kompliziert sich das gestaltet. Eine kleine Gruppe an Freunden, deren Ideen von Skateboarding sich decken kann da oft mehr Spaß bringen.

2.) Die Route: Wer nicht unbedingt zum Stalin Placa oder Macba fährt, sondern sich eher unbekanntere Ziele auf der Skateboarding Landkarte aussucht, der sollte sich genau über mögliche Anlaufstellen informieren. Skateparks oder Skateshops lassen sich leicht im Voraus im Internet recherchieren und dienen einem vor Ort als beste Möglichkeit um Spotguides zu treffen, und die sind essenziell wichtig in unbekannten Landen. Denn nichts ist frustrierender als zu wissen, dass ein wahnsinnig toller Spot, den man aus den Videos und Magazinen kennt, irgendwo ganz in der Nähe sein muss, aber sich zum x-ten Mal in der selben Einbahnstraße zu verheddern.

3.) Die Beförderungsmittel: Klassisch geht die Tour natürlich mit dem Bus. Am besten einen Camper gemietet (oder noch besser vom Vater ausgeliehen) und ab dafür. So lange bis der Gestank von durchgeschwitzten Socken und Bierfürzen einfach nicht mehr zu ertragen ist. Wenn ihr euch allerdings vor strapaziösen Autofahrten verschonen wollt und keinen in euren Reihen habt, der auch mal auf Alkoholika verzichten möchte, dann kann es sich empfehlen per Interrail oder auch Billigflieger anzureisen.

4.) Die Einheimischen: Gute Skatespots ziehen natürlich Skater wie die Fliegen an, was oftmals nicht nur die Anwohner nervt. Auch die Locals finden es nicht nett, wenn Horden von grölenden Touristen einfallen, die Curbs mit Wachs zukleistern, pausenlos snaken und ihren Müll überall verteilen. Wenn ihr nächstes Jahr wieder kommen wollt, dann zollt den Locals etwas Respekt.

5.) Die „Verpflegung“: Hiermit ist sowohl das Essen, als auch alles Andere gemeint, dass ihr eurem Körper während der Tour zufügt. Klar ist es am einfachsten bei McD einzufallen oder sich kalte Ravioli aus der Dose zu gönnen und natürlich gehören zum Freiheitsgefühl jungrebellierender Skatetripper auch Party und Rausch, sonst könnte man ja gleich mit Mami und Papi in Urlaub fahren, allerdings sollte man die Prioritäten nicht gänzlich aus den Augen verlieren. Wenn ihr nämlich hauptsächlich wegen des Skatens unterwegs seid, dann solltet ihr eurem Körper auch hin und wieder etwas anständige Nahrung und ein bisschen Erholung gönnen. Den ganzen Tag bei 40 Grad zu skaten schlaucht schon genug.

Solltet ihr euch an diese Ratschläge halten, dann könnt ihr sicherlich einen ähnlich idyllischen Trip haben wie die Jungs von 5th District. Andererseits aber kann es natürlich auch spaßig sein, einen spontanen Chaostrip ins Nirgendwo zu unternehmen. You decide.

We Go You Go – 5th District Tour

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