DO IT YOURSELF

17. September 2008

Was die können, können unsere Jungs ausm Wald schon lange! Deswegen gibt es hier eine neue Episode von unserer beliebten Rubrik “Do It Yourself” – Heute: Betonquarter à la Drehobl!

Text: Tom Lindner
Rampenbauer: Razn, Chris, Andy, Maxi, Hase

Benötigte Zutaten:
Motivation, Schaufeln, Spaten, evtl.Wasserwaage, Hasengitter oder ähnliches, Granitfensterbank oder Winkelfliesen, jede Menge „normalen“ Beton und 3 Säcke feinster Reperatur- Spachtelbeton, Eimer, Betonmischwanne, Maurerkellen, viel Wasser (am besten mit Anschluss in der Nähe), schönes Wetter, gute Freunde, Musik, Zigaretten, Erfrischungsgetränke

Schritt 1:
Den Dreckhügel zuerst einmal durch eine schier nicht endende, fast aussichtslose Schauflerei in annähernde „Quarterform“ bringen, falls kein Dreckhügel vorhanden – sofort Minibagger anfordern, da sonst Tod durch Überarbeitung oder Suizid droht 😉
Des weiteren dürfen Ausreden wie, „schaufelts ihr daweil weiter, ich hol was zu trinken“ oder „ Ich hab nen Frisuertermin“ auf keinen Fall akzeptiert werden. Wie auch beim Snowboarden gilt hier die Faustregel: „Wer nicht schaufelt, darf auch nich fahren“


Schritt 2:

So, nun geht’s auch schon los mit dem Betongematsche! Erste Ladung Beton anrühren und auf die hoffentlich einigermaßen rechtwinklige Tabel-Transition-Kante schütten, nun die Coping einsetzen. Ob die Coping nun eine Fensterbank aus Granit ist oder wie in unserem Fall „keine Ahnung wie man des Zeugs nennt“ ist euch überlassen, nur bitte keine charakterlose, aalglatte TÜV-geprüfte Metallcoping, sonst könnt ihr eure Quarter gleich bei Concrete Rudolph bestellen.



Schritt 3:

Ok! Die Fugen sauber schließen und checken ob die Sache auch wirklich gut sitzt, der Rest schaufelt und shaped weiterhin die Quarter hin zur Perfektion, am Ende der Schaufelarbeit sollte der Dreckhaufen wie eure Quarter aussehn, nur halt aus Dreck!
Geheimtipp: Beim Schaufeln Handschuhe nicht vergessen, erspart euch ne Menge schmerzhafter Blasen!!!

Schritt 4-5:
Macht eure Quarter aber bitte schön steil mit ner ordentlichen Portion VERT. Wir reden hier ja von einer Hardcore Dan Drehobl- Quarter und nicht von einer schwulen Ryan Sheckler Bodybuilder-Ramp!!! Da ihr nun euren Hügel in die entsprechende Form gebracht habt kann es gleich weitergehn. So, nun ist es an der Zeit euren kleinen Meister Lampe, Knöpfchen, Stubsi oder Schnuffel den ihr als Kind mal unbedingt haben wolltet, jetz aber völlig „uncool“ findet in die Freiheit zu entlassen und euch sein Hasengitter zu krallen. Falls ihr euch von eurem kleinen Nager noch nicht trennen könnt, einfach in den nächsten Baumarkt marschieren und dort kaufen. Jetzt wird das Hasengitter auf die Dreckquarter gedrückt und ordentlich mit dem „normalen“ Beton vollgeklatscht. Die ganze Sache in gut 2 Zentimeter Dicke verstreichen und anshapen. Falls ihr jemanden im Stu Graham-Kaliber in eurer Crew habt lieber 3-4 Zentimeter dick auftragen. Selbes gilt wenn Papi ne Baufirma hat und ihr Übermengen an Beton aufstellen könnt. Grundsätzlich gilt: Je dicker die Betonschicht, umso länger wird eure Quarter bestehen!
Puuh, dass wäre geschafft!! Jetz erstmal 3 Stunden Mittagspause einlegen und die ganze Sache halbwegs trocknen bzw. anziehn lassen.

Schritt 6-7-8
Gestärkt zurück aus der Mittagspause, wird erst einmal geprüft ob der Beton trocken ist. Wenn JA, ist es Zeit den feinen Spachtelbeton anzurühren und achtet darauf nicht zu viel Wasser zu benützen, da die Betonmasse schön zäh bleiben sollte, dass sie auch gut an den steilen Stellen haftet. Besonders unterhalb der Coping darauf achten, dass der Beton sauber an der Coping anschliesst und keine Kante bleibt, da ihr sonst im Laufe der Zeit beim Raufweg eure Coping aus dem Table hämmert, gecheckt?
Zur selben Zeit sollte jemand den Beton sorgfältig mit seinen Händen glatt streifen und Unebenheiten, kleine Löcher und Dellen ausbessern. Der „Feinschliff“ so zu sagen. Diese Aufgabe sollte am besten der Stammesälteste durchführen der durch seine erfahrenen Hände schon so manche Frauenkörper zum glühen gebracht hat. Also Kiddies, Finger weg von der Quarter!! Mit nervösem, pupertärem Rumgefummel is hier niemandem geholfen. So nun ist sie so gut wie fertig, unsere bildhübsche Ladie ☺
Mit dem übriggebliebenen Beton könnt ihr dann noch den Table vergrößern bzw. verstärken, aber auch durch Töpferarbeiten eure Grundschulzeit wieder aufleben lassen. Ihr entscheidet!!

Schritt 9:
Endlich ist sie fertig!!! Wer denkt, die heisse Braut heute noch zu rippen hat sich leider gewaltig geschnitten. Normaler deutscher Durchschnittsbeton braucht ca. 24- 28 Tage bis zur „vollständigen“ Aushärtung. Jaaaaaaaajaa, ganz ruhig, keine Panik und Tobsuchtsanfälle bitte wieder einstellen, ok!!!!
Ich weiss natürlich auch, dass es eher in der Hölle gefriert und Corey Duffel in Baggypants gesichtet wird, als dass ein Haufen bockscharfer Skater einen Monat lang an ihrer selbstgebauten Traumquarter vorbei skaten. Also Entwarnung, im Normalfall müssten 3 Tage Quarterabzinenz ausreichen um eine ordentliche Härte zu erreichen!
Trotzdem gilt: Je länger die Aushärtungszeit umso besser!
Während der Aushärtungstage könnt ihr zum Beispiel noch mit einem Betonlack die Sache noch geschmeidiger bzw. „Türkfähiger“ machen. So können auch Möchtegern Dan`s ihre Pivots to fakie zurück in die Quarter rutschen 😉
Ihr könntet die Tage auch nutzen um an dem Design der „Kleinen“ zu arbeiten. Von Graffiti, bis hin zur blauen mit Fischen verzierten Unterwasserwelt (wie z.B. aktuell im Marseillebowl) oder aber auch Streetart a` la Önerdome. Auch der klassische Totenkopf mit „Locals only“  Schriftzug ist immer wieder gern gesehn. Aber wie ihr eure Quarter nun endgültig desingned müsst ihr unter euch ausmachen!

So, des wars nun auch schon von meiner Seite!!!
Möchte dazu noch sagen, dass es mehrere Wege gibt Betonrampen zu bauen, diese hier ist halt unsere Methode und schien uns am sinnvollsten. Aber es wird euch auf jeden Fall die grobe Richtung zeigen und euch in der Vorbereitung, wie auch bei der Vermeidung von Fehlern helfen.
Ich wünsch viel Spass beim Bau von Quarters oder sonstigen Obstacles und hoffe euch mit meiner „How to“- Unterrichtsstunde die nötige Motivation zu geben es auch endlich anzupacken, denn Vorstellungen von selbstgebauten Killerrampen geistern wahrscheinlich auch in euren Köpfen schon seit Jahren umher.

Peace, und bis zum nächsten Mal wenn es wieder heißt:

„ DO IT YOURSELF“

 Comments: 5

  1. Buda

    ICH LIEBE EUCH!!! Oh Mann, ich glaub ich buch meinen Rueckflug aus Sydney gleich morgen oder zumindest bis Webmaster Roedl hier war. Aber nochmal: Hammer Job und ich freu mich auf das Teil. Sollt ich wohl meine Quarterskills hier noch etwas aubauen.

    Gruesse an meine Koetztinger Heimat und ich komme wieder

    Didi

  2. Maddin

    Hut ab, die kann sich aber mal sehen lassen! Da ruf ich mal ein lautes RESPEKT in den Wald! 🙂

  3. Plobi-Wan Kenobi

    Jeah geiles teil! Da will ich auch mal skaten

  4. baast

    Toll, was ihr da auf die Beine gestellt habt! Hoffentlich hält sie lange!

  5. hippo

    geiler scheiß!!! sieht echt sehr gut aus das teil!
    glückwunsch von mir

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